DER TAG – DAS LEBEN - WANDERVÖGELN ZUM WOHL UND ZUM GESTALTEN NEUJAHRSBRIEF

Geschrieben von wv am . Veröffentlicht in Artikel

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DER TAG – DAS LEBEN - DAS INNERE - DIE FREUDE

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WAS PASSIERT IM ALTER: Ältere Menschen werden einsamer. Viele gewöhnen sich daran, vielleicht auch resignieren sie. 1.Alte Freundschaften, Nachbarschaften, Zufällige Bekanntschaften, Schulfreundschaften werden weniger, unergiebiger, versanden. 2. Überzeugende Angebote mit Freundschaftsbildung, gesundheits- und gemeinschaftsbildenden Themen in Kultur und Natur wie miteinander Sprechen, Singen, Tanzen, Musizieren, Wandern, gemeinsamen Fahrten, Besuchen von attraktiven Miteinander-Festen helfen weiter. 3. Es gilt, regionale Wandervogelnester zu bauen mit Angeboten, die über die üblichen Freizeit-Angebote in Städten, von Sportvereinen etc. hinausgehen. Das ist nicht einfach. Aber es bringt regionale Wandervogel-Freundeskreise, auf die sich jeder freut, der das Miteinander möchte.  Es erleichtert für Eltern, Berufstätige und Rentner das Leben, Verständnis für die eigenen Bedürfnisse, überzeugt und macht selbständiger, unabhängiger mit Freude.

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WAS PASSIERT IN DER JUGEND? Junge Menschen werden selbständig und wollen mehr und mehr selbst entscheiden. 1. Ihr Bedürfnisse wachsen in Freiheit, Mode (Sport), Partnerschaft (Sexualität), Freundschaft, Engagement fürs eigene Denken und Fühlen. 2. Da sie durch Geld, Wohnraum, Arbeit, Bildung (Schule, Uni, Fortbildung) abhängig sind, stellen sie mehr und mehr Forderungen an Eltern, Familie, Staat. Oft auch, ohne dafür nicht zu leisten. 3. Durch die Widersprüche zwischen wachsenden Bedürfnissen und der gegebenen Realität gibt es Differenzen, die sich in der Pubertät ankündigen. 4. Unser Wandervogelbund ist der Klärung dieser Widersprüche verpflichtet durch gute, klärende, oft freudebringende Gespräche bei Freundschaften, Fahrten, Treffen. 

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DAS DOPPELTE WANDERVOGELLEBEN: Um es deutlich zu machen. Wandervögel, die intensiv Leben, sagen, sie hätte zwei Leben. Einmal das allgemeine, reale, bei dem jeder zu bestehen hat mit Arbeit, Lernen, Partnerschaft, Wohnen, Geld und das zweite Leben: Mit Verwirklichung von Träumen - also Vorwärtsträumen, innere Herzenswünsche, Engagieren von Herzen fürs Leben, für Bund, Kinder / Menschen / Tiere / Natur / für Gesellschaft. (Das Ganze mit Schwung und Überzeugung im Sinne einer weiterentwickelten freudebringenden Neuromantik und mit lächelnd - kritischer romantischer Ironie.)

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WANDERVOGELN ZUM WOHL UND ZUM GESTALTEN

Als ich Manager und dann Lehrer lernte ich viele Menschen kennen, hatte sie einzustellen und zu unterrichten. Oft stellte ich ihnen Fragen: Was kannst Du gut? Was lernst Du gern? Was liegt Dir? Die Antworten waren sehr oft unvermutet und halfen mir zu helfen. Ich notierte sie mir und ging oft darauf ein, besonders, wenn Themen von mir zu vergeben waren. Das war oft spannend.

Auch für Wandervögel und Nichtwandervögel nutze ich die Fragen öfter. Und bekomme auch da interessante Antworten. Oft ergibt sich daraus ein Gespräch, wie ein Leben gut gestaltet wird. Auch darüber, welche Kräfte die Meißnerformel lebenslang entfachen kann.

ZIEL DES LEBENS

Ganz einfach gesagt, kann das Hauptziel des Lebens sein, möglichst viel glücklich zu werden. Wer es sich einfach und praktisch machen will, erklärt dreimal Freude am Tag zum Glücklichsein.

Wir als Wandervögel haben einen weiteren Trick, unser Leben, Lieben und Glück in den Sonnenschein zu stellen: Wer täglich unsere 7 Glücksarten lebt, der ist glücklich. Die sieben Glücksarten sind: Singen – Tanzen – Musizieren – Essen + Trinken -Lieben – Gute Gespräche + Philosophieren – Wandern + sich Bewegen. Wer alle sieben jahrelang schafft, wird sein eigener Chef und wird lernen, sich zu entscheiden.

DER FRÜHE TAG

Wenn ich mir vornehme, fröhlich aufzustehen und nach dem Duschen den Tisch schön zu decken mit Blumen und Kerzen und dann – wenn gemeinsam – ein Lied singe, dann bin ich gut gestartet. (Wir haben eine Frühstücksliederheft, zu dem wir Wandervögeln gern die pdf-Datei zum Ausdrucken zusenden.) Wenn ich dann frische Luft tanke, das Laub, den Nebel, die Sonne genieße, die Vögel singen höre, die Katze schnurren höre, einem freundlichen Gesicht in die Augen schaue, dann ist ein guter Anfang gemacht. Dann gilt es den Tag fröhlich zu besprechen und zu beginnen. Hermann Hesse schrieb: „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“  „So fröhlich wie der Morgenwind ist unser Herz bestellt“. Dann gilt es das Tagwerk neu bedacht anzupacken und oft ergeben sich aus dem kurzen Innehalt am Anfang neuer Schwung, neue Ideen, neue Gestaltungsmöglikchkeiten.

Neujahrsbrief - Das Wesentliche im Leben

Wenn es Dir zu anstrengend ist, diesen „Bericht“ zu lesen, dann leg' ihn beiseite, druck' ihn Dir aus und lies ihn später. Phlegma, Zurückgezogenheit, Einsamkeit, Angst hindern Dich vielleicht nachzuspüren und zu antworten.

Doch ist Neujahr nicht die beste Zeit des Rückbesinnens und Neuorientierens aufs Wesentliche im Leben?

Trotz meiner persönlichen Mängel habe ich von Anfang an, als ich zum Wandervogel kam gespürt, dass etwas verborgen ist in dem, was wir Jugendbewegung, was wir Wandervogel nennen. Manche Menschen haben es von sich aus, sind geborene Wandervögel, ohne es zu wissen und entwickeln es aus sich heraus. Andere ahnen es und nehmen das Wandervogel-Miteinander als Freude bringende Randerscheinung und Bereicherung. Das Wesentliche ist noch mehr.

Es ist eine grundsätzliche Lebenseinstellung zum Gestalten, zur Kultur des Einfachen, verbunden mit dem Hinaus in die Natur. Wir nennen es NaturKultur. Das treibt uns zu lernen, zu lesen, entwickeln, zu bauen, zu singen, zu tanzen, zu lieben, zu feiern, ans nächtliche Feuer, hinaus in die Natur, in die Welt und unsere Ahnung vom Wesentlichen lebenslang zu vervollkommnen allein, noch besser mit Freunden, Frauen und Männer, Jugendlich und Kinder verbunden, im Bund.

Vor über 100 Jahren gingen die ersten Wndervögel 'raus, legten Hut, Vatermörder und Spazierstock beiseite, zogen kurze Hosen oder leichte Röcke an, gingen in die Wälder, kochten und zelteten dort und fanden eine wunderschöne Natur mit Blumen, Bäumen, Feldern und Tieren, fanden Menschen, wie sie sie nie gesehen hatten, beim Arbeiten, Singen und Leben und lernten ihre Freunde besser kennen, mit denen sie nach draußen zogen.

Wunderschöne alte Bauten entdeckten sie, auch Wagen, Schiffe, Arbeitsweisen, Lebensweisen, Wohnweisen, Trachten und Bräuche, oft Jahrhunderte alt und wunderschön.

Ganz anders, als das flüchtige Alltagsleben, das sie als Eintagsfliegen in der Stadt kennengelernt hatten mit Mode, Schlagern, Hastigkeit, Herumsitzen, Angst und Kriegsgetrommel in Zeiten wie jetzt zu Corona. Es war Konsum mit Ablenken von Fronarbeit, von Ungerechtigkeit, von Unmenschlichkeit, ein Abhalten, darüber nachzudenken, was das Wesentliche für Dich, für Dein Leben sein könnte, wenn Du ausbrichst aus dem, was die Nachbarn sagen „was sich gehört“. Nicht das Stillehalten ist die Wahrheit. Das Ausbrechen    mit der Kunst des Nachdenkens und Gestaltens ist die Kunst.

Vor über 100 Jahren bauten Fahrende Gesellen bei Hamburg das kleine Landheim auf dem Rehberg bei Marxen. Ganz einfach, einem alten Heideschafstall nachempfunden, eingerichtet auf die Bedürfnisse derer, die mal rausfahren in die herrliche Natur aus dem oft sorgenvollen Alltag, Jung oder Alt, es ist nie zu spät, dabei auch mal nachzudenken, nachzuspüren, dem was wahr ist. Ein klein wenig, wie der Stall mit seiner Einfachheit, in dem Jesus geboren wurde.

Bei dem Miteinander des Rausfahrens wurden alte Formen übernommen oder entwickelten sich. Bräuche, Lieder, Tänze, Geräte wurden einfach und schlicht den Bedürfnissen angepasst. Jugendbewegte bauten Häuser, renovierten, besonders Burgen und alte Gemäuer, übernahmen Kleidung, Lieder, die Wohnkultur, Tänze, Führungsformen. Das Liederbuch, der Zupf =Zupfgeigenhansl ist ein besonderes Beispiel dafür. Einige Schriftsteller wurden bevorzugt und gehören zum Kult der Jugendbewegung.

Einige Fahrtenformen wie das Das Lagerfeuer, der Hortenpott, Kochgeschirr, die Kokosnuss, der Pukko, die Kluft mit Lederhose, Juja, Rubaschka, der Schlafsack, der Affe, die Kohte, die Jurte, der Tschai, die Festtafel wurden für viele selbstverständlich und werden „zünftig“ genannt. Vielfach wurden sie übernommen von anderen Völkern, von Zünften und Fahrenden und dann für die Fahrten stilisiert und noch einfacher und praktischer gemacht. tusk war ein besonderer Meister darin, praktische Formen für Gruppen und Fahrten zu vereinfachen und bekannt zu machen.

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